Um Contao erfolgreich auszuführen, muss der Webserver diese Systemvoraussetzungen erfüllen. Contao wurde ursprünglich für den vertrauten LAMP-Stack entwickelt, läuft jedoch auf jedem Webserver, der eine aktuelle Version von PHP und MySQL bereitstellt.
Die Mindestanforderungen hängen davon ab, ob du die neueste oder die Long Term Support-Version installierst. Alle gepflegten Versionen von Contao sind mit den neuesten PHP- und MySQL-Versionen kompatibel. Daher wird grundsätzlich empfohlen, diese immer zu verwenden.
Extension Name | Contao 4 | Contao 5 |
---|---|---|
DOM (ext-dom ) | erforderlich | erforderlich |
PCRE (ext-pcre ) | erforderlich | erforderlich |
Intl (ext-intl ) | erforderlich | erforderlich |
PDO (ext-pdo ) | erforderlich | erforderlich |
ZLIB (ext-zlib ) | erforderlich | erforderlich |
JSON (ext-json ) | erforderlich | erforderlich |
Curl (ext-curl ) | erforderlich | erforderlich |
Mbstring (ext-mbstring ) | erforderlich | erforderlich |
GD (ext-gd ) | erforderlich1 | erforderlich1 |
Imagick (ext-imagick ) | erfordert GD, Imagick oder Gmagick1 | erfordert GD, Imagick oder Gmagick1 |
Gmagick (ext-gmagick ) | erfordert GD, Imagick oder Gmagick1 | erfordert GD, Imagick oder Gmagick1 |
File Information (ext-fileinfo ) | erforderlich | erforderlich |
Sodium (ext-sodium ) | - | erforderlich für PHP 8.3+2 |
1 Contao wählt automatisch eine Bildverarbeitungsbibliothek je nach Verfügbarkeit aus. Die PHP GD Bibliothek muss allerdings trotzdem noch zusätzlich zur Verfügung stehen. Die Verwendung von ImageMagick über die PHP Imagick oder Gmagick Bibliothek ist in allen Fällen empfohlen. ImageMagick bietet bessere Performance und Qualität. Um herauszufinden, welche Bibliothek von Contao nun tatsächlich benutzt wird, kann folgendes Kommando ausgeführt werden:
$ vendor/bin/contao-console debug:container contao.image.imagine
Alle erforderlichen Erweiterungen sind in aktuellen PHP-Versionen standardmäßig aktiviert. Einige Hosting-Anbieter deaktivieren sie jedoch explizit. Die Anforderungen werden bei der Installation durch Contao Manager oder Composer automatisch überprüft.
2 Falls die PHP Sodium Erweiterung auf deinem System nicht zur Verfügung steht, kannst du in der
composer.json
deines Projektes zusätzlich nach dem Paket paragonie/sodium_compat_ext_sodium
verlangen, um das zu
umgehen.
php.ini
)Diese Einstellungen sind die Empfehlungen für den idealen Betrieb von Contao. Eine andere Konfiguration bedeutet nicht, dass Contao nicht funktioniert, kann jedoch zu unerwartetem Verhalten oder Leistungseinbußen/langsamen Reaktionen führen.
Konfigurationsname | Webprozess | Kommandozeile | Anmerkungen |
---|---|---|---|
memory_limit | Minimum 256M | -1 (unbegrenzt) | |
max_execution_time | Minimum 30 | 0 (unbegrenzt) | |
file_uploads | On | nicht anwendbar | |
upload_max_filesize | Minimum 32M | nicht anwendbar | |
post_max_size | wie upload_max_filesize | nicht anwendbar | |
max_input_vars | 1000 | nicht anwendbar | Benötigt möglicherweise mehr, wenn viele Erweiterungen installiert sind. Erhöhe, wenn die Benutzerzugriffsrechte nicht korrekt gespeichert werden können. |
opcache.enable | 1 (aktiviert) | 0 (deaktiviert) | Das Deaktivieren des Opcode-Cache wirkt sich stark auf die Leistung aus. |
opcache.enable_cli | 0 (deaktiviert) | 0 (deaktiviert) | |
opcache.max_accelerated_files | 16000 empfohlen | nicht anwendbar | Ein niedrigerer Wert kann zu einer unnötigen Verlangsamung führen. |
safe_mode | Off | Off | |
open_basedir | NULL | NULL | Wenn aktiv, stelle sicher, dass auf das temporäre Verzeichnis des Systems zugegriffen werden kann. |
opcache.save_comments | On | nicht anwendbar | Dies wird für das Lesen von Annotations in PHP Dateien benötigt. |
InnoDB
(Standard seit MySQL 5.7)innodb_large_prefix = 1
(standardmäßig aktiviert seit MySQL 5.7.7)innodb_file_format = Barracuda
(nicht mehr notwendig seit MySQL 8.0)innodb_file_per_table = 1
(standardmäßig aktiviert seit MySQL 5.6.7)utf8mb4
ext-gd
), Imagick (ext-imagick
) oder Gmagick (ext-gmagick
)
verarbeitet werden.ext-gd
) wird für die Bildverarbeitung benötigt.Wird ein MySQL Server in Version 8.0.17 oder höher eingesetzt, ist mindestens PHP 7.2.0 erforderlich.
Falls die PHP-Version einer laufenden Contao-Instanz geändert werden soll, sollte immer ein volles composer update
nach dem Wechsel
durchgeführt werden. Dies ist besonders dann wichtig, wenn zwischen Haupt-Versionen gewechselt wird, z. B. von PHP 7.x zu PHP 8.x - oder
umgekehrt. Dadurch wird für die installierten Pakete die Kompatibilität zu der jeweiligen PHP-Version sichergestellt, da jedes Paket
(inklusive Contao selbst, installierte Contao-Extensions oder Dritt-Pakete) nach spezifischen PHP-Versionen und PHP-Extensions verlangen
kann.
Unter Verwendung des Contao Managers kann das composer update
in der Systemwartung unter Composer-Abhängigkeiten ausgeführt werden:
Obwohl Contao die Doctrine DBAL Datenbank-Abstraktionsschicht verwendet, werden derzeit keine anderen Datenbankserver als MySQL (oder ein kompatibler Fork wie MariaDB) unterstützt.
Contao wurde erfolgreich auf MySQL-Servern der Version 5.7 / 8.0 (und gleichwertigen MariaDB Versionen) mit InnoDB
-Tabellenformat
getestet. Die Verwendung von utf8
anstelle des utf8mb4
-Zeichensatzes führt zu einer verschlechterten UTF8-Unterstützung (z. B.
keine Emojis).
Wenn die oben empfohlenen Optionen auf deinem Server nicht aktiviert werden können, konfiguriere bitte einen anderen
Zeichensatz in deiner config/config.yaml
-Datei:
Vor Contao 4.8 findest du die Datei unter app/config/config.yaml
.
doctrine:
dbal:
connections:
default:
default_table_options:
charset: utf8
collate: utf8_unicode_ci
collation: utf8_unicode_ci
Es wird außerdem empfohlen, MySQL im “Strict Mode” zu betreiben, um korrupte oder abgeschnittene Daten zu verhindern und die Datenintegrität zu gewährleisten.
ab 4.9 Das Install-Tool zeigt jetzt eine Warnmeldung an, wenn der Datenbankserver nicht im “Strict Mode” läuft.
Um den “Strict Mode” zu aktivieren, ergänze folgendes in deiner my.cnf
oder my.ini
Datei
bzw. stelle sicher, dass die Einstellung entsprechend angepasst oder erweitert wird:
[mysqld]
…
sql_mode="TRADITIONAL"
…
Wenn die oben empfohlene Einstellung auf deinem Server nicht aktiviert werden kann, konfiguriere
die Verbindungsoptionen bitte in deiner config/config.yaml
-Datei:
doctrine:
dbal:
connections:
default:
options:
# Depending on the DB driver, the option key is either 1002 (pdo_mysql) or 3 (mysqli)
1002: "SET SESSION sql_mode=(SELECT CONCAT(@@sql_mode, ',TRADITIONAL'))"
Der TRADITIONAL
SQL Modus ist ein Kombinations-Modus
welcher unter anderem aus den Modi STRICT_TRANS_TABLES
und STRICT_ALL_TABLES
besteht. Der »Strict SQL Modus«
ist aktiv wenn einer dieser Modi aktiviert ist. Der »Strict Modus« ist in aktuellen MySQL und MariaDB Versionen über die Einstellung
STRICT_TRANS_TABLES
der Standard, jedoch nutzen viele Shared Hosting Umgebungen eigene Einstellungen. Der Vorteil des Strict Modus ist,
dass fehlerhafte Datenbankoperationen auch tatsächlich einen Fehler verursachen, anstatt ohne Meldung vom Datenbankserver ignoriert zu
werden. Dies führt zu einer verbesserten Datenintegrität und Sicherheit.
Ein modernes Hosting ermöglicht es Kunden heute, über ein SSH-Terminal auf ihr Konto zuzugreifen. Dies ist nicht nur eine sicherere Verbindung als herkömmliches unverschlüsseltes FTP, sondern ermöglicht auch ein effizientes Debugging oder die Entwicklung der Anwendung.
Es wird empfohlen, den PHP-Stack für die Verwendung von PHP-FPM oder einem ähnlichen
FastCGI-Setup zu konfigurieren. Durch die Verwendung von
fastcgi_finish_request()
kann Contao
Hintergrundaufgaben (wie die Indizierung des Seiteninhalts) ausführen, ohne dass der Browser auf die Antwort wartet.
In Contao befinden sich alle öffentlich erreichbaren Dateien im Unterordner web/
der Installation. Setze das
Wurzelverzeichnis (Document Root) der Installation über das Admin-Panel des Hosting-Providers auf diesen
Unterordner und richte bei dieser Gelegenheit noch eine Datenbank ein.
Beispiel: example.com
zeigt auf das Verzeichnis /www/example/web
(ab 4.12 Dem Standard von Symfony folgend, wurde der öffentlich erreichbare Unterordner von /web
in /public
umbenannt. Falls in deiner Installation ein Verzeichnis /web
existiert, wird dieses von Contao
automatisch anstelle von /public
verwendet.)
Pro Contao-Installation wird deshalb eine eigene (Sub)Domain benötigt.
ab 4.13 Wenn du noch den /web
-Ordner verwendest,
dann definiere diesen entsprechend, um für zukünftige Contao Versionen gerüstet zu sein:
{
"extra": {
"public-dir": "web"
}
}
siehe auch: https://symfony.com/doc/current/configuration/override_dir_structure.html#override-the-public-directory
In der Konfiguration des Webservers muss sichergestellt sein, dass alle Anfragen von der Applikation über die index.php
im öffentlichen
Verzeichnis verarbeitet werden (via »URL-Rewriting«). Wie diese Konfiguration aussehen muss hängt von der eingesetzten Webserver-Software
ab. Weit verbreitete Beispiele sind Apache und NGINX:
Für Apache stellt Contao eine Standard .htaccess
Datei im öffentlichen Verzeichnis zur Verfügung. Damit diese Datei von Apache verarbeitet wird muss sichergestellt sein, dass die Direktive
AllowOverride All
für das Directory
in der VirtualHost
Definition der Webserver-Konfiguration vorhanden ist. Darüberhinaus muss das
Apache-Modul mod_rewrite
aktiv sein, damit URLs wie https://example.com/contao/install
möglich sind. Falls beides nicht zutrifft würden
nur URLs wie https://example.com/index.php/contao/install
möglich sein.
Für Contao muss auch die Einstellung Options SymLinksIfOwnerMatch
in der Directory
Konfiguration aktiv sein, da Symlinks zum Einsatz kommen.
Eine minimale VirtualHost
Konfiguration für den Apache-Webserver könnte also z. B. so aussehen (…/public
mit …/web
austauschen für
Contao 4.9 oder älter):
<VirtualHost *:80>
ServerName domain.tld
ServerAlias www.domain.tld
DocumentRoot /var/www/project/public
<Directory /var/www/project/public>
AllowOverride All
Require all granted
Options SymLinksIfOwnerMatch
</Directory>
</VirtualHost>
Am wichtigsten ist es sicherzustellen, dass alle Anfragen, die nicht an eine existierende Datei gehen, an die PHP-Applikation zur Verarbeitung
weitergegeben werden. Dies passiert über die Anweisung try_files $uri /index.php$is_args$args;
.
Eine minimale server
Definition für den NGINX könnte so aussehen (…/public
mit …/web
austauschen für
Contao 4.9 oder älter):
server {
server_name domain.tld www.domain.tld;
root /var/www/project/public;
location / {
try_files $uri /index.php$is_args$args;
}
# Haupt Einstiegspunkt
location ~ ^/index\.php(/|$) {
# the exact FastCGI configuration depends on your environment
fastcgi_pass unix:/var/run/php/php8.1-fpm.sock;
fastcgi_split_path_info ^(.+\.php)(/.*)$;
include fastcgi.conf;
internal;
}
# preview.php und contao-manager.phar.php auch zur Verarbeitung erlauben
location ~ ^/(preview|contao-manager\.phar)\.php(/|$) {
# the exact FastCGI configuration depends on your environment
fastcgi_pass unix:/var/run/php/php8.1-fpm.sock;
fastcgi_split_path_info ^(.+\.php)(/.*)$;
include fastcgi.conf;
}
}
Eine vollständige NGINX Konfiguration enthält normalerweise mehr Einträge, bspw. um das “not found logging” für statische Ressourcen wie
Bilder oder das favicon.ico
im Root abzuschalten. In vielen Fällen befinden sich in einer Standard NGINX server
Konfiguration allerdings
auch Direktiven speziell für die Verarbeitung von Bildern. Hier ist es wichtig auch try_files $uri /index.php$is_args$args;
am Ende
einzufügen um sicherzustellen, dass Anfragen auf (noch) nicht existierende Bilder von Contao verarbeitet werden. Andernfalls würde die
»Deferred Image Generation« von Contao nicht funktionieren.
Mehr Informationen über die Konfiguration des Webservers können auch aus der Symfony Dokumentation entnommen werden.
Es gibt ein paar wenige große Internet Service Provider, die spezielle Einstellungen für den Betrieb von Contao erfordern. Zum Glück sind sie nur die Ausnahme von der Regel. Die Provider-spezifische Einstellungen findest du im Contao-Forum. Sorgenfreies Contao-Hosting erhältst du bei den Contao-Partnern in der Leistungskategorie »Webhosting«.
Einige Hosting-Anbieter bieten 1-Klick-Installationen an. Für das beste Nutzungserlebnis empfehlen wir jedoch, bei der Installation von Contao den Contao Manager oder die Konsole zu verwenden.