Contao Open Source CMS

»Contao Open Source CMS« ist der offizielle, vollständige Name des Projekts, und er sagt alles aus, was man beim Erstkontakt mit dem System wissen muss. Es handelt sich um ein CMS, also ein Content Management System, das unter einer Open Source-Lizenz steht und Contao heißt. Klar soweit? Dann kannst du die nächsten beiden Abschnitte überspringen. Ansonsten …

Content Management System

Ein Content Management System ist per Definition ein Programm zur Verwaltung (engl. »Management«) von Inhalten (engl. »Content«). Innerhalb dieser sehr allgemein gehaltenen Kategorie gibt es unzählige Untergruppen, wie z. B.

  • Document Management Systeme zur Verwaltung von Dokumenten,
  • Customer Relation Management Systeme zur Verwaltung von Kunden oder
  • Web Content Management Systeme zur Verwaltung von Webseiten.

Contao gehört zur Gruppe der Web Content Management Systeme, weil es im Gegensatz zu klassischen Redaktionssystemen, die beispielsweise auch Hörfunk und Printmedien bedienen, auf die Verwaltung von Online-Inhalten ausgelegt ist.

Charakteristisch für ein Content Management System ist unter anderem, dass mehrere Benutzer kollaborativ, also gemeinschaftlich, an einem Projekt arbeiten können. Änderungen lassen sich dabei in der Versionsverwaltung jederzeit nachvollziehen und bei Bedarf auch wieder rückgängig machen. Vorab kann der Administrator in der Rechteverwaltung genau festlegen, auf welche Bereiche und Inhalte die Benutzer überhaupt zugreifen dürfen.

Zudem kann ein CMS Arbeitsabläufe, auch »Workflows« genannt, unterstützen. Du kannst in Contao beispielsweise einem Redakteur das Erstellen von Inhalten erlauben, die Veröffentlichung derselben aber dem Chefredakteur vorbehalten. Dieser einfache Workflow garantiert dir, dass kein Artikel auf der Webseite erscheint, den der Chefredakteur nicht vorher geprüft hat.

Und selbst dann, wenn du deine Webseite ganz allein pflegen und weder die Rechteverwaltung noch Arbeitsabläufe benötigst, macht es trotzdem Sinn, ein CMS zu verwenden. Denn es erleichtert einem das Leben ungemein, indem es z. B. Aufgaben, wie das Erstellen und Prüfen eines Formulars oder das Einbinden einer Google Map abstrahiert – was bedeutet, »Du musst nicht wissen, wie es technisch gemacht wird«. Um Contao zu nutzen, musst du nicht einmal HTML können, obwohl das die Auszeichnungssprache ist, mit der Webseiten realisiert werden.

Und weil Contao auf einem Webserver installiert wird, hast du rund um die Uhr und von überall auf der Welt Zugriff auf deine Daten. Du kannst also theoretisch auch von einem Strand in Ibiza aus an deiner Webseite arbeiten – wobei das während des Familienurlaubs regelmäßig zu Problemen führt, die allerdings nicht technischer Natur sind.

Open Source

Open Source-Software ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass die umfassende »freie« Nutzung des Programms gestattet ist und keine Beschränkung der Lizenznehmer oder Verwendungsgebiete erfolgt. Der offen zugängliche Quellcode und die Lizenzgebührenfreiheit sind dabei wesentliche Voraussetzungen für die freie Nutzbarkeit.

Für dich als Anwender heißt das im Klartext, dass du das Programm beliebig nutzen darfst – auch für gewerbliche Projekte. Es ist ein verbreiteter Irrglaube, dass Open Source-Software nur für nicht-kommerzielle Projekte eingesetzt werden darf. Eine solche »Beschränkung der Lizenznehmer« ist ja gerade nicht erlaubt!

Von allen Open Source-Lizenzen dürfte die General Public License, kurz GPL, wohl die bekannteste und am häufigsten verwendete sein. Sie garantiert dem Lizenznehmer das Recht, ein Programm

  • zu nutzen,
  • beliebig zu verändern,
  • zu vervielfältigen,
  • zu verbreiten und
  • öffentlich zugänglich zu machen.

Neben diesen Rechten entstehen dem Lizenznehmer durch die GPL aber auch Pflichten. So darfst du z. B. keine bestehenden Copyright-Hinweise entfernen oder das Programm unter einer anderen Lizenz weitergeben.

Weitere Einzelheiten und Antworten auf häufige Fragen zu Open Source-Lizenzen in deutscher Sprache (die Lizenz selbst ist auf Englisch) findest du auf der Seite des ifrOSS, des Institut für Rechtsfragen der Freien und Open Source Software.

Contao stand anfänglich ebenfalls unter der GPL, wird inzwischen jedoch unter der Lesser General Public License, kurz LGPL, lizenziert, die juristisch gesehen eine Erweiterung der GPL ist. Der für uns wesentliche Unterschied ist, dass dritte Entwickler, die nicht eigenständige Erweiterungen für Contao programmieren, diese nicht zwangsläufig unter eine Open Source-Lizenz stellen müssen, wie es bei der GPL der Fall wäre.