Systemvoraussetzungen

Um Contao erfolgreich auszuführen, muss der Webserver diese Systemvoraussetzungen erfüllen. Contao wurde ursprünglich für den vertrauten LAMP-Stack entwickelt, läuft jedoch auf jedem Webserver, der eine aktuelle Version von PHP und MySQL bereitstellt.

Software-Empfehlungen

Die Mindestanforderungen hängen davon ab, ob du die neueste oder die Long Term Support-Version installierst. Alle gepflegten Versionen von Contao sind mit den neuesten PHP- und MySQL-Versionen kompatibel. Daher wird grundsätzlich empfohlen, diese immer zu verwenden.

  • PHP: Version 7.4+ (neueste Patch-Version)
  • MySQL: Version 8.0+ oder gleichwertiger MariaDB Server

PHP-Erweiterungen

Name der Erweiterung ab Contao 4.4 ab Contao 4.9 ab Contao 4.13
DOM (ext-dom) erforderlich erforderlich erforderlich
PCRE (ext-pcre) erforderlich erforderlich erforderlich
Intl (ext-intl) empfohlen erforderlich erforderlich
PDO (ext-pdo) erforderlich erforderlich erforderlich
ZLIB (ext-zlib) erforderlich erforderlich erforderlich
JSON (ext-json) erforderlich erforderlich erforderlich
Curl (ext-curl) erforderlich erforderlich erforderlich
Mbstring (ext-mbstring) erforderlich erforderlich erforderlich
GD (ext-gd) erforderlich1 erforderlich1 erforderlich1
Imagick (ext-imagick) empfohlen1 erfordert GD, Imagick oder Gmagick1 erfordert GD, Imagick oder Gmagick1
Gmagick (ext-gmagick) empfohlen1 erfordert GD, Imagick oder Gmagick1 erfordert GD, Imagick oder Gmagick1
File Information (ext-fileinfo) - - erforderlich

1 Contao wählt automatisch eine Bildverarbeitungsbibliothek je nach Verfügbarkeit aus. Die PHP GD Bibliothek muss allerdings trotzdem noch zusätzlich zur Verfügung stehen. Die Verwendung von ImageMagick über die PHP Imagick oder Gmagick Bibliothek ist in allen Fällen empfohlen. ImageMagick bietet bessere Performance und Qualität. Um herauszufinden, welche Bibliothek von Contao nun tatsächlich benutzt wird, kann folgendes Kommando ausgeführt werden:

$ vendor/bin/contao-console debug:container contao.image.imagine

Alle erforderlichen Erweiterungen sind in aktuellen PHP-Versionen standardmäßig aktiviert. Einige Hosting-Anbieter deaktivieren sie jedoch explizit. Die Anforderungen werden bei der Installation durch Contao Manager oder Composer automatisch überprüft.

PHP-Konfiguration (php.ini)

Diese Einstellungen sind die Empfehlungen für den idealen Betrieb von Contao. Eine andere Konfiguration bedeutet nicht, dass Contao nicht funktioniert, kann jedoch zu unerwartetem Verhalten oder Leistungseinbußen/langsamen Reaktionen führen.

Konfigurationsname Webprozess Kommandozeile Anmerkungen
memory_limit Minimum 256M -1 (unbegrenzt)
max_execution_time Minimum 30 0 (unbegrenzt)
file_uploads On nicht anwendbar
upload_max_filesize Minimum 32M nicht anwendbar
post_max_size wie upload_max_filesize nicht anwendbar
max_input_vars 1000 nicht anwendbar Benötigt möglicherweise mehr, wenn viele Erweiterungen installiert sind. Erhöhe, wenn die Benutzerzugriffsrechte nicht korrekt gespeichert werden können.
opcache.enable 1 (aktiviert) 0 (deaktiviert) Das Deaktivieren des Opcode-Cache wirkt sich stark auf die Leistung aus.
opcache.enable_cli 0 (deaktiviert) 0 (deaktiviert)
opcache.max_accelerated_files 16000 empfohlen nicht anwendbar Ein niedrigerer Wert kann zu einer unnötigen Verlangsamung führen.
safe_mode Off Off
open_basedir NULL NULL Wenn aktiv, stelle sicher, dass auf das temporäre Verzeichnis des Systems zugegriffen werden kann.

MySQL-Konfiguration

  • MySQL Tabellenformat InnoDB (Standard seit MySQL 5.7)
  • MySQL Option innodb_large_prefix = 1 (standardmäßig aktiviert seit MySQL 5.7.7)
  • MySQL Option innodb_file_format = Barracuda (nicht mehr notwendig seit MySQL 8.0)
  • MySQL Option innodb_file_per_table = 1 (standardmäßig aktiviert seit MySQL 5.6.7)
  • MySQL Zeichensatz utf8mb4

Mindestanforderungen an PHP

Contao 5.0 and später

  • PHP Version 8.1.0 oder höher ist erforderlich.

Contao 4.11 und später

  • PHP Version 7.3.0 oder höher ist erforderlich.

Contao 4.9 (LTS)

  • PHP Version 7.2.0 oder höher ist erforderlich.
  • Bilder können mit den PHP-Erweiterungen GD (ext-gd), Imagick (ext-imagick) oder Gmagick (ext-gmagick) verarbeitet werden.
    Contao erkennt und verwendet automatisch die beste verfügbare Erweiterung.

Contao 4.4 (LTS)

  • PHP Version 5.6.0 oder höher ist erforderlich.
  • Die GD-Erweiterung (ext-gd) wird für die Bildverarbeitung benötigt.

Wird ein MySQL Server in Version 8.0.17 oder höher eingesetzt, ist mindestens PHP 7.2.0 erforderlich.

Wechsel der PHP-Version

Falls die PHP-Version einer laufenden Contao-Instanz geändert werden soll, sollte immer ein volles composer update nach dem Wechsel durchgeführt werden. Dies ist besonders dann wichtig, wenn zwischen Haupt-Versionen gewechselt wird, z. B. von PHP 7.x zu PHP 8.x - oder umgekehrt. Dadurch wird für die installierten Pakete die Kompatibilität zu der jeweiligen PHP-Version sichergestellt, da jedes Paket (inklusive Contao selbst, installierte Contao-Extensions oder Dritt-Pakete) nach spezifischen PHP-Versionen und PHP-Extensions verlangen kann.

Unter Verwendung des Contao Managers kann das composer update in der Systemwartung unter Composer-Abhängigkeiten ausgeführt werden:

Composer Update im Contao Manager

MySQL-Mindestanforderungen

Obwohl Contao die Doctrine DBAL Datenbank-Abstraktionsschicht verwendet, werden derzeit keine anderen Datenbankserver als MySQL (oder ein kompatibler Fork wie MariaDB) unterstützt.

Contao wurde erfolgreich auf MySQL-Servern der Version 5.7 / 8.0 (und gleichwertigen MariaDB Versionen) mit InnoDB-Tabellenformat getestet. Die Verwendung von utf8 anstelle des utf8mb4-Zeichensatzes führt zu einer verschlechterten UTF8-Unterstützung (z. B. keine Emojis).

Wenn die oben empfohlenen Optionen auf deinem Server nicht aktiviert werden können, konfiguriere bitte einen anderen Zeichensatz in deiner config/config.yml-Datei:

Vor Contao 4.8 findest du die Datei unter app/config/config.yml.

doctrine:
    dbal:
        connections:
            default:
                default_table_options:
                    charset: utf8
                    collate: utf8_unicode_ci
                    collation: utf8_unicode_ci

Es wird außerdem empfohlen, MySQL im “Strict Mode” zu betreiben, um korrupte oder abgeschnittene Daten zu verhindern und die Datenintegrität zu gewährleisten.

ab 4.9 Das Install-Tool zeigt jetzt eine Warnmeldung an, wenn der Datenbankserver nicht im “Strict Mode” läuft.

Um den “Strict Mode” zu aktivieren, ergänze folgendes in deiner my.cnf oder my.ini Datei bzw. stelle sicher, dass die Einstellung entsprechend angepasst oder erweitert wird:

[mysqld]
…
sql_mode="TRADITIONAL"
…

Wenn die oben empfohlene Einstellung auf deinem Server nicht aktiviert werden kann, konfiguriere die Verbindungsoptionen bitte in deiner config/config.yml-Datei:

doctrine:
    dbal:
        connections:
            default:
                options:
                    # Depending on the DB driver, the option key is either 1002 (pdo_mysql) or 3 (mysqli)
                    1002: "SET SESSION sql_mode=(SELECT CONCAT(@@sql_mode, ',TRADITIONAL'))"

Der TRADITIONAL SQL Modus ist ein Kombinations-Modus welcher unter anderem aus den Modi STRICT_TRANS_TABLES und STRICT_ALL_TABLES besteht. Der »Strict SQL Modus« ist aktiv wenn einer dieser Modi aktiviert ist. Der »Strict Modus« ist in aktuellen MySQL und MariaDB Versionen über die Einstellung STRICT_TRANS_TABLES der Standard, jedoch nutzen viele Shared Hosting Umgebungen eigene Einstellungen. Der Vorteil des Strict Modus ist, dass fehlerhafte Datenbankoperationen auch tatsächlich einen Fehler verursachen, anstatt ohne Meldung vom Datenbankserver ignoriert zu werden. Dies führt zu einer verbesserten Datenintegrität und Sicherheit.

Webserver

  • Ein modernes Hosting ermöglicht es Kunden heute, über ein SSH-Terminal auf ihr Konto zuzugreifen. Dies ist nicht nur eine sicherere Verbindung als herkömmliches unverschlüsseltes FTP, sondern ermöglicht auch ein effizientes Debugging oder die Entwicklung der Anwendung.

  • Es wird empfohlen, den PHP-Stack für die Verwendung von PHP-FPM oder einem ähnlichen FastCGI-Setup zu konfigurieren. Durch die Verwendung von fastcgi_finish_request() kann Contao Hintergrundaufgaben (wie die Indizierung des Seiteninhalts) ausführen, ohne dass der Browser auf die Antwort wartet.

Hosting-Konfiguration

In Contao befinden sich alle öffentlich erreichbaren Dateien im Unterordner web/ der Installation. Setze das Wurzelverzeichnis (Document Root) der Installation über das Admin-Panel des Hosting-Providers auf diesen Unterordner und richte bei dieser Gelegenheit noch eine Datenbank ein.

Beispiel: example.com zeigt auf das Verzeichnis /www/example/web

(ab 4.12 Dem Standard von Symfony folgend, wurde der öffentlich erreichbare Unterordner von /web in /public umbenannt. Falls in deiner Installation ein Verzeichnis /web existiert, wird dieses von Contao automatisch anstelle von /public verwendet.)

Pro Contao-Installation wird deshalb eine eigene (Sub)Domain benötigt.

ab 4.13 Wenn du noch den /web-Ordner verwendest, dann definiere diesen entsprechend, um für zukünftige Contao Versionen gerüstet zu sein:

{
  "extra": {
    "public-dir": "web"
  }
}

siehe auch: https://symfony.com/doc/current/configuration/override_dir_structure.html#override-the-public-directory

Webserver-Konfiguration

In der Konfiguration des Webservers muss sichergestellt sein, dass alle Anfragen von der Applikation über die index.php im öffentlichen Verzeichnis verarbeitet werden (via »URL-Rewriting«). Wie diese Konfiguration aussehen muss hängt von der eingesetzten Webserver-Software ab. Weit verbreitete Beispiele sind Apache und NGINX:

Für Apache stellt Contao eine Standard .htaccess Datei im öffentlichen Verzeichnis zur Verfügung. Damit diese Datei von Apache verarbeitet wird muss sichergestellt sein, dass die Direktive AllowOverride All für das Directory in der VirtualHost Definition der Webserver-Konfiguration vorhanden ist. Darüberhinaus muss das Apache-Modul mod_rewrite aktiv sein, damit URLs wie https://example.com/contao/install möglich sind. Falls beides nicht zutrifft würden nur URLs wie https://example.com/index.php/contao/install möglich sein.

Für Contao muss auch die Einstellung Options SymLinksIfOwnerMatch in der Directory Konfiguration aktiv sein, da Symlinks zum Einsatz kommen.

Eine minimale VirtualHost Konfiguration für den Apache-Webserver könnte also z. B. so aussehen (…/public mit …/web austauschen für Contao 4.9 oder älter):

<VirtualHost *:80>
    ServerName domain.tld
    ServerAlias www.domain.tld
    DocumentRoot /var/www/project/public

    <Directory /var/www/project/public>
        AllowOverride All
        Require all granted
        Options SymLinksIfOwnerMatch
    </Directory>
</VirtualHost>

Am wichtigsten ist es sicherzustellen, dass alle Anfragen die nicht an eine existierende Datei gehen an die PHP-Applikation zur Verarbeitung weitergegeben werden. Dies passiert über die Anweisung try_files $uri /index.php$is_args$args;.

Eine minimale server Definition für den NGINX könnte so aussehen (…/public mit …/web austauschen für Contao 4.9 oder älter):

server {
    server_name domain.tld www.domain.tld;
    root /var/www/project/public;

    location / {
        try_files $uri /index.php$is_args$args;
    }

    # Haupt Einstiegspunkt
    location ~ ^/index\.php(/|$) {
        # the exact FastCGI configuration depends on your environment
        fastcgi_pass unix:/var/run/php/php8.1-fpm.sock;
        fastcgi_split_path_info ^(.+\.php)(/.*)$;
        include fastcgi.conf;
        internal;
    }

    # preview.php und contao-manager.phar.php auch zur Verarbeitung erlauben
    location ~ ^/(preview|contao-manager\.phar)\.php(/|$) {
        # the exact FastCGI configuration depends on your environment
        fastcgi_pass unix:/var/run/php/php8.1-fpm.sock;
        fastcgi_split_path_info ^(.+\.php)(/.*)$;
        include fastcgi.conf;
    }
}

Eine vollständige NGINX Konfiguration enthält normalerweise mehr Einträge, bspw. um das “not found logging” für statische Ressourcen wie Bilder oder das favicon.ico im Root abzuschalten. In vielen Fällen befinden sich in einer Standard NGINX server Konfiguration allerdings auch Direktiven speziell für die Verarbeitung von Bildern. Hier ist es wichtig auch try_files $uri /index.php$is_args$args; am Ende einzufügen um sicherzustellen, dass Anfragen auf (noch) nicht existierende Bilder von Contao verarbeitet werden. Andernfalls würde die »Deferred Image Generation« von Contao nicht funktionieren.

Mehr Informationen über die Konfiguration des Webservers können auch aus der Symfony Dokumentation entnommen werden.

Providerspezifische Einstellungen

Es gibt ein paar wenige große Internet Service Provider, die spezielle Einstellungen für den Betrieb von Contao erfordern. Zum Glück sind sie nur die Ausnahme von der Regel. Die Provider-spezifische Einstellungen findest du im Contao-Forum. Sorgenfreies Contao-Hosting erhältst du bei den Contao-Partnern in der Leistungskategorie »Webhosting«.

Einige Hosting-Anbieter bieten 1-Klick-Installationen an. Für das beste Nutzungserlebnis empfehlen wir jedoch, bei der Installation von Contao den Contao Manager oder die Konsole zu verwenden.